Der visionäre Initiator ist führend auf dem Gebiet kulturübergreifender Musikereignisse. Komposition, Arrangement, Direktion und Produktion auf höchster Ebene sowie seine jahrelange Auseinandersetzung mit indischer und afrikanischer Musik sind seine Fähigkeiten, die sich in seinen Programmen zu einzigartigen Veranstaltungen verbinden.
Programme mit der WDR Bigband und indischen Musikern, aber auch die Zusammenarbeit mit Wolfgang Niedecken in CD-Produktionen und Grosskonzerten, Zusammenarbeiten mit dem London Philharmonic Orchestra und der Bremer Kammerphilharmonie, NDR-Bigband und dem WDR-Rundfunkorchester sowie seine Kuratortätigkeit bei der Ruhrtriennale mit Künstlern wie R.A. Ramamani, Mory Kante und Dhafer Youssef zeigen beispielhaft seinen Ideenreichtum sowie dessen begeisternde Umsetzung. Die erfolgreiche Indientournee des Bundesjazzorchesters mit dem Karnataka College of Percussion unter seiner Leitung und Initiation war der Auslöser zur Gründung des GlobalMusicOrchestra.
Inzwischen bin ich ziemlich müde nach zwei Wochen Reisen. Die Klimawechsel,aber vor allem die vielen Eindrücke wollen verarbeitet werden, aber ständig kommt Neues dazu . Hier in Bamako geht es immer weiter und weiter mit der Musik und ich werde wohl erst in Dakar mal einen freien Tag einlegen können.
Djele hat mich heute gegen Mittag wieder abgeholt. Wir haben Einkäufe gemacht, bis das Moped überladen war. Das noch lebende Huhn musste ich auf dem Rücksitz mit einer Hand festhalten, während er fuhr und zwischendurch mit dem Handy telefonierte, recht abenteuerlich. Nach dem Essen bei ihm sind wir zur Probe seiner Gruppe gefahren.
Nachdem ich am Sonntag abend in Bamako angekommen war, hat mich freundlicherweise Herr Kahnert, der örtliche Repräsentant des Goethe-Instituts aufgesucht. Montag um 11Uhr hat mich dann Djele Madou besucht. Er spielt die tama, eine nur ca vierzig cm grosse talking drum, die unter die linke Achselhöhle geklemmt wird. sie wird mit beiden Händen angeschlagen, wobei die rechte Hannd einen Stock hält. Die Tonhöhe wird durch Druck auf die Trommel selbst verändert. Djele hat mich zu sich nachhause auf seinem Moped zum Essen mitgenommen. Vorher haben wir die Familie seiner Grossmutter besucht. Diese war früher die beste und bekannteste Sängerin Malis. Obwohl sie schon über achtzig Jahre alt ist, hat sie noch eine schöne, kräftige Stimme und hat mir einige traditionelle Lieder vorgesungen.
Wieder zurück in Dakar. Der Sandsturm ist mir hierhin gefolgt und die ganze Stadt ist von feinem Sand bedeckt.Die Einwohner meinen,dass das noch eine Woche anhält, na ja, morgen fliege ich nach Bamako. Übrigens soll man gegen die raue Kehle warme Milch trinken, sagen die Mauretanier.
Gestern war Sandsturm in Nouakchott. Nicht die Karl-May-Variante glücklicherweise, wo man sich drei Tage eingraben muss, aber auch so äusserst unangenehm. Mein Kehle ist wund und ich huste Sand aus. Gottseidank hat sich der Wind etwas gelegt und es ist wieder erträglich.
Nachdem gestern morgen Ali Ndao, Gitarrist und musikalischer Leiter der Sängerin Maalouma mich in meinem Hotel besucht hat, hat er mir eine Einladung für den Abend mitgebracht. Maalouma ist die bekannteste Künstlerin Mauretaniens und hat sich schon immer für die Rechte ihrer Landsleute an prominenter Stelle eingesetzt. Lange Zeit hatte sie es deshalb schwer, aber inzwischen ist sie zur Senatorin gewählt worden. Wir haben uns in dem Gebäude ihrer Stiftung getroffen. Diese setzt sich dafür ein, dass die mauretanische Kultur, die wie die anderen westafrikanischen grösstenteils oral weitergegeben wurde, bewahrt wird. Ich habe ihr ein wenig Musik von unserem indischen Projekt vorgespielt und sie brach in Tränen aus, weil Ramamanis Stimme sie so bewegt hat. Ich muss die beiden unbedingt zusammenbringen!
Wenn man sich Nouakchott aus der Luft nähert, erkennt man zunächst gar nicht, dass es sich um eine menschliche Siedlung handelt. Erst die annähernde Regelmässigkeit lässt einen erkennen, dass die etwas dunkleren Strukturen in der Sandwüste tatsächlich eine Stadt sind, die Stadt der Winde. Nachdem ich gestern mittag dort angekommen bin, habe ich Einheimische gefragt, was man hier tun oder besichtigen könne? Die Antwort- nach längerem Nachdenken- war: Nichts.
Heute ist Dakar zum Normalzustand der Stadt zurückgekehrt. Alle haben es endlich geschafft, von der Zeremonie aus Touba zurückzukehren.Die gestern noch menschenleeren Strassen sind wieder voll und mit Autos vollgestopft,und auch der Geruch ist wieder da, diese unverwechselbare Mischung aus Staub und Diesel.
Das Nachtleben in Dakar und damit auch die Livemusik beginnt spät. Konzerte sind im allgemeinen für 22 Uhr angesetzt, fangen aber selten vor 23.30 Uhr an. Dann spielen die Musiker ca 2 Stunden. Danach geht das Discoleben los bis zum Morgen.